Florian Schwartz
Geboren in Berchtesgaden, lebt als freier Autor, Performance-Coach, Komponist, Impro-Musiker und Trainer sowie Regisseur in München. Im DIP ist er als Provokativer Coach und Referent tätig. Er studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Theater- und Musikwissenschaften. Als Regisseur arbeitete an zahlreichen Projekten im Musik- und Sprechtheaterbereich (unter anderem für SHAKESPEAREundPARTNER Berlin, das Junge Schauspiel Ensemble München, Theater an der Rott und Theater Trier). Er war unter anderem auch künstlerischer Leiter der Fürstenecker Barockfestspiele. Neben seinen zahlreichen Kleinkunst-Aktivitäten in den Sparten Kabarett und Chansons begleitet und coacht er verschiedene Improvisationstheatergruppen in und um München (u.a. auch Impro Goes Loose). Zudem ist er Musikastrologe und hat auf der Basis von Musik, Improvisation und Provokativer SystemArbeit (ProSA)® das MusikSystemische Coaching (MuSyCo) entwickelt.
Workshop:
W064: Wir spielen mit eurem Leben: Provokative Szenenarbeit in Coaching und Therapie
In diesem Workshop zeigen die beiden Referenten, wie man szenische und musikalische Elemente ins Provokative Coaching und in die Therapie integrieren kann. Sie führen Live Arbeiten durch und geben den Teilnehmenden die Möglichkeit anhand von ersten kleinen Übungen, einzelne Bausteine (wie z.B. Zeitsprünge oder Perspektivwechsel) auszuprobieren, die sie dann bei ihren Klienten einsetzen und beliebig mit der Art und Weise wie sie sonst arbeiten kombinieren können. Weiterhin wird immer wieder der Bezug zur Arbeitswelt der Teilnehmenden hergestellt.
Die mentale Haltung bei der provokativen Vorgehensweise ist emphatisch und wohlwollend - nicht aggressiv und zynisch, was der Begriff ‚provokativ‘ implizieren könnte. Provokative Coaches und Therapeut*innen halten die Klienten für stark und mündig. Sie trauen ihnen nonverbal zu, dass sie selbst aus ihren Sackgassen herauskommen. Verbal sind sie dagegen herausfordernd und führen den Klienten wohlwollend die schrägen Absurditäten ihres eigenen Verhaltens vor Augen. Bei der Provokativen Szenenarbeit passiert das nicht nur mit Worten, sondern auch szenisch und musikalisch. Ziel ist es, dass die Klienten einen emotional gefütterten Widerstand gegen ihre Stolpersteine entwickeln und über ihre eigenen Verhaltensweisen lachen können. Das befreit und hat oft langanhaltende Verhaltensänderungen zur Folge.
Anmerkung: Wir wollen Sie ermutigen, in Coaching- und Therapieeinheiten auch Elemente einzubauen, die auf den ersten Blick nicht hineinzupassen scheinen. Nutzen Sie alle Fähigkeiten, die Sie haben und probieren Sie neue Dinge aus. Es geht oft mehr als Sie denken. So haben wir die Provokative Szenenarbeit entwickelt. Man kann fast sagen: Sie ist uns passiert.
Background Provokative Szenenarbeit
Dr. Charlotte Cordes und Florian Schwartz vom DIP (www.provokativ.com) arbeiten seit Jahren erfolgreich mit dem Provokativen Ansatz im Coaching und stehen genauso lange gemeinsam auf der Improbühne (www.lifestories.de). Sie haben aus diesen beiden Bereichen die Provokative Szenenarbeit entwickelt. Bei der Provokativen Szenenarbeit werden Coaching-Sessions um szenische und musikalische Elemente ergänzt. Die Referent*innen greifen bestimmte Aspekte aus den Coachings auf und setzen sie in ihren humorvoll provokativen Sitzungen immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven in Szene. Diese szenischen Elemente dürfen absurd, leicht oder schwer, lustig, traurig oder leidenschaftlich sein. 2022 haben die beiden ein Buch zum Thema veröffentlicht und produzieren regelmässig den Podcast ‚Der Provokative Ansatz’ mit verschiedenen Coachingsessions (www.anchor.fm/provokativeransatz).